Luftreiniger gegen Hausstaub

HausstaubmilbeHausstauballergiker haben es in vielerlei Hinsicht schwieriger als Pollenallergiker. Während Pollen in der Regel saisonabhängig auftreten und in Innenräumen relativ leicht mit einem Luftreiniger in den Griff zu bekommen sind, verhält es sich mit Hausstaub etwas anders.

Die menschliche Reaktion gegen Hausstaub richtet sich eigentlich nicht gegen den Staub selbst, sondern gegen die Hausstaubmilben, beziehungsweise deren Kot. Hausstaubmilben benötigen Feuchtigkeit. Da sie Wasser nicht trinken können, nehmen sie Wasser über die Körperoberfläche auf. Die meisten Milbenarten benötigen zum Überleben relative Luftfeuchten von 50% oder mehr. Ab einer Luftfeuchtigkeit von 60%-65% können sich Hausstaubmilben gut vermehren. Milben vermehren sich besonders gut wenn es warm ist. Temperaturen unter 18°C hindern somit die Vermehrung stark. Allerdings besteht bei niedrigen Temperaturen gerade z.B. im Schlafzimmer dann das Problem von hoher relativer Luftfeuchte. Daher dürfen die Temperaturen im Schlafzimmer nicht zu niedrig werden.

Die Milben nutzen den Staub als Lebensgrundlage und rufen bei Allergikern durch ihren Kot empfindliche Reaktionen wie Schnupfen, Niesen, Jucken und tränende Augen hervor. Langjährige Allergien gegen Hausstaub können durchaus auch zu Asthmaerkrankungen führen.

Anders als bei normalen Pollenallergien reicht es bei einer körperlichen Abwehrreaktion gegen Hausstaub nicht, einfach einen elektrischen Luftreiniger zur Filterung der Luft in dem Raum zu stellen. Denn Milbenkot setzt sich vor allem in Textilien wie Sitzpolstern, Bettdecken oder Matratzen fest. Um die Symptome einer Hausstauballergie zu lindern, kann ein Luftreiniger zwar ergänzend eingesetzt werden. Er arbeitet jedoch nur wirkungsvoll, wenn alltägliche Verhaltensmaßnahmen berücksichtigt werden. Primäres Ziel sollte es sein, die Menge an Milbenkot in Aufenthaltsräumen signifikant zu reduzieren.

Folgende Maßnahmen können dabei helfen:

  • Raumhygiene Vor allem Wohn- und Schlafzimmer, in denen Sie sich die meiste Zeit aufhalten, sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden, um Staub zu beseitigen. Eine wöchentliche, nasse Reinigung ist zu empfehlen.
  • Klimakontrolle Schlafräume sollten kühl und trocken gehalten werden. Optimal sind rund 55% Luftfeuchtigkeit und 18°C.  Durch ausgiebiges Lüften kann man die Luftfeuchte im Raum steuern. Gelingt eine niedrige Luftfeuchte nicht, muss ein Luftentfeuchter aufgestellt werden.
  • Frischluft Regelmäßig und ausgiebig Lüften.
  • Wischen, Saugen, nicht kehren Allergiker sollten beim Reinigen der Räume darauf achten, nicht zu viel Staub aufzuwirbeln. Im Zweifelsfall sollte daher eher gesaugt als gefegt werden. Eine feuchte Reinigung ist einer trockenen immer vorzuziehen, da Hausstaub so direkt gebunden werden kann.
  • Richtige Bettwäsche: Zum Schlafen sollte geeignete, allergikergerechte Bettwäsche verwendet werden. Diese macht es den Hausstaubmilben schwieriger, sich in Textilien festzusetzen. Die verwendete Wäsche sollte etwa einmal pro Woche gewechselt und heiß gewaschen werden. (60° Normalwaschgang, kein Ökowaschgang, da hier meist nur auf 45-50° aufgeheizt wird)
  • Leder statt Polster Wenn möglich, sollte ganz auf Polstermöbel verzichtet werden. In Ledermöbeln setzen sich deutlich weniger Milben an.
  • Schwerwiegende Allergiker sollten bei direktem Kontakt mit Hausstaub eventuell eine Atemschutzmaske tragen.
  • Luftreiniger aufstellen, um Hausstaub aus der Luft zu filtern.

Der Einsatz eines Luftreinigers macht nur Sinn, wenn auch andere Maßnahmen, wie z.B. das Verwenden allergikergerechter Bettwäsche durchgeführt werden und der Anteil an Hausmilben in Polstern und Matratzen deutlich reduziert wird. Ein Luftreiniger kann dann den verbleibenden Hausstaub aus der Luft filtern, um die Leiden von Allergikern zu lindern. Räume ganz frei von Hausstaubmilben zu halten, ist leider nicht möglich. Durch geeignete Maßnahmen kann man den Milben jedoch ihre Lebensgrundlage entziehen und die Situation merklich verbessern.