Ionisatoren in Luftreinigern sind häufg stark umstritten, weil, je nach Ausgestaltung des Ionisators, durch diesen auch Ozon generiert werden kann, was gemeinhin auch als ungesund gilt. Allerdings ist dies keineswegs immer so. Der Zweck zum Einbau von Ionisatoren in Luftreinigern ist vielfältig. Nicht jeder Ionisator ist mit einem Ozongenerator gleichzusetzen.

Warum werden Ionisatoren überhaupt in Luftreinigern eingesetzt?

Hersteller von Luftreinigern haben verschiedene Gründe warum sie einen Ionisator im Luftreiniger einsetzen.

Ionisator zur Geruchsbeseitigung

Ozongenerator ein und Aus.

Ionisator als Ozongenerator

Hauptsächlich bei Stand Alone Geräten und sogenannten Luftreinigern “ohne Filter” werden starke Ionisatoren eingesetzt, die Ozon bilden. Das hat den Vorteil, dass diese Geräte stark geruchsbeseitigend wirken, da Ozon volatile organische Verbindungen (VoC) abbaut und so Gerüche schnell beseitigen kann. Allerdings zum Preis einer hohen und gesundheitsschädlichen Ozonbelastung im Raum und zahlreicher weiterer gesundheitsgefährdender Abbauprodukte, wie z. B. Formaldehyd, die evtl. durch die Ozonierung freigesetzt werden.

Ionisatoren, die eine derart hohe Ozonbelastung auslösen, sind zwar gut gegen Gerüche, allerdings überwiegen die Nachteile für Gesundheit und Wohlbefinden klar die Vorteile. Eine derartige Ionisation ist unbedingt zu vermeiden. Nicht nur wegen dem Ozon selbst, sondern vor allem auch wegen gesundheitsschädlichen Abbauprodukten, die bei der Zerlegung von VoC (Gerüchen) entstehen.

Ionisator zum Ausgleich der Ionenbalance und positive physiologische Wirkungen

Gewitterblitz

Blitze erzeugen Ionen

Die Luft im Innen- und Außenbereich enthält geladene Teilchen. Dies ist überall auf der Welt so. Die Ionen werden in der Regel durch die natürliche Strahlung oder auch durch Luftbewegungen oder Wetterereignisse wie z.B. Gewitter erzeugt. Die Ionen selbst haben einen Reinigungseffekt auf die Luft, da Sie Partikel in der Luft zur Clusterbildung anregen. Deshalb ist die Luft nach Gewittern in der Regel deutlich weniger mit Partikeln belastet. Dies liegt zum einen an der Clusterbildung zum anderen aber auch am Gewitterregen.

In den 1970er Jahren wurden zahlreiche wissenschaftliche Experimente durchgeführt und das Wohlbefinden von Menschen bei verschiedenen Ionen Konzentrationen getestet. Es wurde damals herausgefunden, dass z.B. die Abgeschlagenheit, die bei Föhnwetterlagen manche Menschen beeinflusst, damit zu tun hat, dass die Ionenkonzentration bei Föhnwetterlagen niedriger ist und gleichzeigig die Zahl der positiv geladenen Ionen überwiegt. Durch künstliche Erzeugung von negativ geladenen Ionen wurde von Probanden angegeben, dass diese sich besser fühlen (Vgl. Soyka F., Edmonds A. 1978). Spätere wissenschaftliche Untersuchungen zogen diese Ergebnisse jedoch in Zweifel und konnten keine positiven oder negativen Auswirkungen durch Ionen erzielen. (Vgl. Hedge, Eleftherakis, 1982) Obwohl spätere Untersuchungen wieder positive Ergebnisse, zumindest  in Bezug auf psychologische Wirkung von negativ geladenen Ionen zeigten, (Vgl. Terman 1995) bleibt eine physiologische oder psychologische Wirkung von negativ geladenen Ionen auf den Körper wissenschaftlich stark umstritten. Die meisten Hersteller von Stand Alone Ionisatoren begründen Ihre Wirksamkein auch heute noch mit den Erkenntnissen aus den 1970er Jahren, die im Wesentlichen im Buch “The Ion Effect” zusammen gefasst wurden, obwohl die meisten darin besprochenen Studien starke methodische Mängel hatten oder durch spätere Arbeiten wiederlegt wurden.

Ionisator zur Clusterbildung

Luftreiniger mit Filter haben auch häufig Ionisatoren, deren Hauptzweck es ist, die Clusterbildung in der Luft voranzutreiben. Dabei lagern sich negativ geladene Ionen an Staubpartikeln in der Luft an. Diese neigen in der Folge dazu sich mit weiteren Staubpartikeln in der Luft zu einem größeren Cluster zusammen zu lagern. Ähnlich wie z.B. eine statisch aufgeladene Folie mit einer anderen zusammenklebt. Dies ermöglicht es einen größeren Staubcluster zu bilden. Diese Cluster können im Filter des Luftreinigers besser gefiltert werden. Somit kann die Reinigungsleistung eines Luftreinigers noch weiter erhöht werden und z.B. Feinstaub oder Partikel in der Luft stärker reduziert werden als bei reinem Filterbetrieb.

Produzieren die Ionisatoren in den Comedes Luftreinigern Ozon?

Die Comedes Luftreiniger zielen im Wesentlichen auf den Cluster Effekt ab. Das heißt, es wird nur eine vergleichsweise geringe Menge an Ionen ausgestoßen, um die Clusterbildung in der Luft zu ermöglichen.

Ionisator für Luftreiniger LR 130, LR 200 und LR 300

Comedes Nadelionisator

Die Raumluft eines etwa 25m² großen Raumes enthält bei Betrieb mit Ionisator kaum mehr Ionen als z.B. die Außenluft. Alle Comedes Luftreiniger erfüllen daher die Norm IEC 60335-2-65. Die Comedes Ionisatoren eignen sich nicht für die Produktion von Ozon.

Luftreiniger die Ozon produzieren entwickeln eine starke geruchsbeseitigende Wirkung, da das Ozon im Raum auch in Möbel, Wände und Decken eindringt und Geruchsquellen abbaut. Die Comedes Luftreiniger können dies nicht leisten. Da sie nur die Luft, die durch das Gerät fließt reinigt. Wir sind der Überzeugung, dass die Nachteile durch eine Luftreinigung mit Ozon aufgrund von Gesundheitsgefahren deutlich überwiegt. Daher vertreiben wir keine Luftreiniger, die Ozon produzieren um Gerüche zu beseitigen.

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Literaturverzeichnis:

Soyka, F., Edmonds, A. (1978). “The Ion Effect”,  Bantam Book, New York

Hedge A., Eleftherakis E.,  (1982) Air ionization: an evaluation of its physiological and psychological effects, The Annals of Occupatinal Hygiene, 25/4 S409-419.

Terman, M.; Terman, J.; Ross, D. (1998). “A Controlled Trial of Timed Bright Light and Negative Air Ionization for Treatment of Winter Depression”. Archives of General Psychiatry 55 (10): 875