Dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit führt bei stark isolierten Häusern schnell zu Schimmelproblemen in der Wohnung. Vor allem in den Wintermonaten von Dezember bis März ist mit Schimmelproblemen zu rechnen.

Ursache des Schimmels kann zum Beispiel auch eine fehlerhafte Isolierung sein, die Kältebrücken bildet.

Weit häufigere Ursache ist jedoch falsches Lüftungsverhalten, besonders im Winter. Durch unsachgemäßes Lüften wird die überschüssige Luftfeuchtigkeit nicht in ausreichendem Maße nach außen transportiert, was dann letztlich zu Schimmel hinter Schränken und auf Möbeln und Gegenständen führt.

Mit wenigen Maßnahmen lässt sich Schimmel in der Wohnung vermeiden.

Grundsätzlich muss geklärt werden, woher die Luftfeuchtigkeit stammt:

  • Menschen und Tiere
  • Zimmerpflanzen
  • Kochdampf
  • Duschen und Baden
  • Wäschetrocknen

Die Wassermenge, die eine 4köpfige Familie im Haushalt pro Tag abgibt, liegt bei etwa 12-15 Liter. Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass die Luft in einer 80m² Wohnung bei 20°C weniger als 3 Liter Wasser speichern kann. Das heißt, wenn nicht gelüftet wird, stranden täglich 10-12 Liter Wasser in der Wand und in Gegenständen. Schnell ist die Sättigung erreicht und Schimmel bildet sich.

Mit jedem richtig durchgeführten Lüftungsvorgang werden weniger als 3 Liter nach außen transportiert. Daraus ergibt sich, dass einmal am Tag lüften im Winter bei Weitem nicht reichen kann.

Eine 4köpfige Familie muss daher im Winter mindestens 4-5 Mal täglich lüften.

Grundprinzipien des Lüftens:

Es gibt 3 verschiedene Grundprinzipien des Lüftens. Nicht jede Art von Lüftung hilft, um Schimmelbildung zu vermeiden.

1. Querlüftung

Beim Querlüften werden die im Raum gegenüberliegenden Fenster und Türen ganz geöffnet. Je nach Größe des Raumes (bzw. der Wohnung) dauert es 1-2 Minuten bis ein Luftstrom quer durch den Raum zieht. Die Querlüftung ist die effizienteste Methode, um Luftfeuchtigkeit rauszulüften und Schimmel in der Wohnung zu vermeiden.
Als Lüftungszeit reichen hier etwa 4-6 Minuten.

2. Stosslüftung

Stosslüftung bedeutet nur ein Fenster in einem Raum weit zu öffnen. Aufgrund des fehlenden Luftstroms muss etwa doppelt so lange gelüftet werden, als bei einer Querlüftung, um dem Raum dieselbe Menge an Luftfeuchtigkeit zu entziehen. Im Winter ist daher Querlüften dem Stosslüften vorzuziehen.
Die Lüftungsdauer sollte mindestens 5-10 Minuten betragen. Bei kleinem Fenster oder wenn das Fenster nur halb geöffnet werden kann, muss die Lüftungszeit verdoppelt werden.

3. Kippfenster Lüftung

Beim Lüften mit gekipptem Fenster und ansonsten geschlossenen Türen findet nahezu kein Luftaustausch statt. Es dauert in etwa 10 bis 20 mal so lange, um die gleiche Luftfeuchtigkeit im Vergleich zur Querlüftung nach außen zu lüften.

4. Kippfenster Querlüftung

Hierbei werden die Fenster gekippt und analog zur Querlüftung die Türen geöffnet. Diese Art der Lüftung eignet sich ebensowenig wie die Kippfenster Lüftung, um Schimmel in der Wohnung zu vermeiden.
Es dauert ein Vielfaches der Zeit im Vergleich zur Querlüftung, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. In einem Mehrpersonenhaushalt ist der Feuchteeintrag häufig größer als die durch Lüftung nach außen transportierte Luftfeuchte.